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Megaleckere vegane Pizza – nicht nur für Veganer

nach Belieben käsefrei

23.04.2017, enthält Werbung (unbezahlt)

Dieses megaleckere Pizzarezept habe ich über Jahre für uns entwickelt. Da mir der Boden immer viel zu sehr nach Hefe schmeckte, habe ich lange recherchiert – und bin schließlich bei www.perfekte-pizza.de gelandet.

Etienne schrieb dort, dass für 1 kg Mehl lediglich 1/3 Würfel Hefe benötigt wird (inzwischen empfiehlt er sogar nur noch 1/4 Würfel) – also nur ein Drittel der sonst üblichen Menge für Hefeteige!

Ebenfalls von Etienne stammt der Tipp, sich für die perfekte Pizza einen Pizzastein anzuschaffen, um damit einen normalen Backofen im Handumdrehen zu einem echten Steinofen umzurüsten! Die Pizza dauert dann nur noch 6 Minuten, sodass der Teig bereits fertig ist, wenn das Gemüse obendrauf noch richtig lecker aussieht und schmeckt. Unser Pizzastein ist von Vesuvo, 38 x 30 x 3 cm, hat zusammen mit der Pizzaschaufel etwas über 40,00 EUR gekostet, und ich kann ihn jedem weiterempfehlen.

Das Gemüse ist eine für uns perfekte Kombi, lässt sich aber natürlich nach Belieben abwandeln. Besonders begeistert bin ich aber über meine Feststellung, dass Pizza auch ohne Käse fantastisch schmeckt, wenn man stattdessen großzügig hochwertiges Öl und etwas Salz über die Pizza gibt. Als einmal kein Gouda im Haus war und die Nichtveganer meine Pizza „ohne“ essen mussten, war mein Mann trotzdem begeistert und befand: „Mir fehlt nichts!“

Mit der Zubereitung des Pizzateiges und selbst zubereiteter Tomatensoße aufwändiger als andere Rezepte – aber es lohnt sich!

Allerdings ist es ein Rezept mit Ruhezeit – man sollte also nicht erst anfangen, wenn der Hunger schon riesengroß ist 😉

+++ Alternativ, wenn es nicht unbedingt weizenfrei und bio sein muss (ist es in der Pizzeria normalerweise ja auch nicht): Kauft euch im gut sortierten Supermarkt die Pizza Pura von Gustavo Gusto – das ist ein riesengroßer, hauchdünner Pizzaboden mit Tomatensoße, erkennbar an der Schreibschrift und dem Wortwitz auf der Packung. Die belegt ihr dann nach eurem „Gusto“ z.B. mit: einer ganzen Zwiebel, in Ringe geschnitten, 2 Knobizehen, fein gehackt, Hälften von ca. 5 „Bubbeln“ aufgetautem Tiefkühl-Spinat (2 Stunden vorher auf einen Teller geben zum Auftauen), 1/2 rotem Paprika, 5-6 Champignons (mit Stielen) in Scheiben, 4 geviertelten reifen Cherrytomaten, ein paar Bahnen Alba-Öl (Rapsöl mit Buttergeschmack) und mutig Salz und backt das dann bei 250° nach Packungsanweisung nur 6-8 Minuten – das schmeckt besser als jede (vegane?) Pizza beim Italiener +++ ein Boden reicht bei veganer Belegung für eine hungrige Person.

Zutaten

3 Portionen - auf dem Pizzastein 4 normale oder 3 große Pizzas

    Für die Tomatensoße (falls keine Reste in ausreichender Menge mehr im Tiefkühler)
    ————————————————————————————
    Brat-Olivenöl
    1 große Zwiebel – angedünstet
    1 großes Glas Schältomaten von Naturata
    2 Zehen Knoblauch
    optional (bei Naturata-Tomaten nicht nötig): 6-10 Blätter Maggikraut je nach Größe oder andere Kräuter nach Belieben und Verfügbarkeit
    falls andere Tomaten genommen werden, noch Rohrzucker nach Belieben (bei uns ca. 1 EL), bei Naturata geben die Tomaten schon eine herrlich fruchtige Süße
    Salz nach Belieben (bei uns ca. 1/2 TL?)

    Für den Pizzaboden:
    ————————
    500 g gesiebtes Dinkelmehl (am besten geht es aus meiner Sicht mit Type Typ 1050)
    ca. 250 ml lauwarmes Wasser (erstmal nur etwa 90% zugeben und dann nach Bedarf ggf. nach und nach den Rest)
    7 g frische Hefe (= 1/6 Würfel) oder nur ca. 2 g Trockenhefe
    1 leicht gehäufter TL Salz (ca. 10-12 g)
    1 EL Olivenöl
    1 Prise Rohrzucker

    Außerdem ausreichend Mehl zum Bestäuben der Arbeitsplatte und des Pizzaschiebers. Hier auf keinen Fall Type 405 oder ein anderes feines Mehl verwenden, da dieses sich zu leicht mit der Feuchtigkeit der Pizza verbindet, was dazu führt, dass sich die Pizza nicht gut vom Pizzaschieber lösen lässt, was zu unschönen Ergebnissen führt. Roggenvollkornmehl z.B. funktioniert super, wenn man es großzügig verwendet und die Zutaten vom Pizzabelag nicht wässrig sind.

    Für den Pizzabelag:
    ———————
    1 – 1,5 Zwiebeln
    ca. 15 Oliven, entsteint und in dünne Ringe geschnitten (sehr lecker sind z.B. die goldenen von Marmarabirlik aus dem türkischen Feinkostladen)
    ca. 1 Paprika, rot oder gelb oder teils/teils
    ca. 6 Champignons
    ca. 6-8 Knubbel Tiefkühl-Spinat – rechtzeitig auf Heizung oder Kamin aufgetaut 😉

    Kindervariante: Wir nehmen jeweils nur 2/3 der Gemüsemenge, da unsere Kinder Gemüse roh mögen, aber die Pizza lieber ohne mögen.

Benötigte Geräte:

Schneebesen oder Quirl
Backofen und Pizzastein - alternativ gehen auch 2 Backbleche, dann ca. 10-12 Minuten Backzeit
Waage oder Messbecher oder beides
optional: Börner-Hobel oder anderer Hobel für dünne Scheiben

Los geht's!

Die Tomatensoße am besten schon am Vortag zubereiten, damit sie gut durchziehen kann oder zumindest mit der Zubereitung der Soße beginnen.
Die fein gewürfelten Zwiebeln in etwas Bratöl auf mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren dünsten, bis die ersten goldbraun werden. Dann die Pizzatomaten und etwas frisches Wasser zugeben, dann den kleingehackten Knoblauch und die Soße 60 min auf kleiner Flamme köcheln lassen, da sie dadurch aromatischer wird. Am Ende sollte die Soße aber ziemlich sämig, fast schon breiig sein. Am besten erst dann abschmecken.

Parallel den Pizzateig zubereiten:
1. Mehl in eine Schüssel sieben (ich finde es am einfachsten, die Waage mit Schüssel UND Sieb auf „null“/Tara zu stellen und dann portionsweise das Mehl zu sieben).
2. Mit dem Wasserkocher etwas Wasser erwärmen und in einem Messbecher frisches kaltes Wasser mit etwas (!) kochendem Wasser so mischen, dass das Ergebnis lauwarm ist. Menge über 215 ml weggießen.
3. Mit einer guten Waage oder Briefwaage die Hefe abwiegen oder entsprechende Menge abschätzen. Diese in eine breitere Tasse/Kaffeebecher o.ä. krümeln.
Nun einen Teil des lauwarmen Wassers in die Tasse zur Hefe geben (ca. 1/3 voll, kommt nicht darauf an) und mit einem Schneebesen verquirlen, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Dann zum Mehl geben.
4. Salz zugeben
5. Olivenöl zugeben
6. Rohrzucker zugeben
7. Wasser bis auf kleine Restmenge zugeben und Teig mit sauberen Händen kneten, bis eine glatte Kugel entsteht und die Hände relativ sauber sind. Falls Mehl übrig bleibt, restliches Wasser (und ggf. mehr, aber vorsichtig) hinzufügen oder falls der Teig zu klebrig ist, mit der Hand etwas Mehl aus der Tüte nehmen (lieber nicht schütten).
8. Den Teig mit einem feuchten Tuch abgedeckt (oder die Schüssel mit einem Deckel nicht ganz luftdicht abgedeckt 1-2 Stunden an einem warmen Ort ruhen / gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.

Bei Verwendung eines Pizzasteins: Den Pizzastein 1 Stunde vor dem Essen den Pizzastein auf den mittleren Rost des kalten (!) Ofens legen und den Ofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Etwa 20-30 Minuten vor dem Essen:

Gemüse für den Belag schnibbeln:
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Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden oder hobeln
Champignons putzen und ebenfalls in feine Ringe schneiden oder hobeln
Paprika in Würfel schneiden
Oliven entkernen und in feine Ringe schneiden
Falls veganer selbstgemachter Mozzarella vorhanden ist (z.B. der von Eat this!), 1 Stück davon oder nach Belieben mehr mit dem Eierschneider 1x quer und 1x längs halbieren in feine Stücke
Den aufgetauten Spinat etwas ausdrücken, das Wasser abgießen.

Salz und gutes Bratöl bereitstellen.
Falls die Pizza auf dem Blech gebacken werden soll, nun den leeren Ofen vorheizen.
Die Arbeitsfläche bemehlen.
Den Teig in 3 oder 4 etwa gleichgroße Kugeln teilen. – Kleinere Pizzas lassen sich besser von der Pizzaschaufel auf den Pizzastein befördern, deshalb werde ich nächstes Mal lieber wieder 4 Pizzas draus machen 😉
Jede Kugel platt drücken und durch Drücken und In-der-Luft-Ziehen auf die gewünschte Größe bringen (Größe der Pizzaschaufel bzw. beim Blech so dass sie draufpasst) und auf einem bemehlten Stück Arbeitsfläche ablegen.
Nicht mit einem Hilfsmittel wie Nudelholz oder Flasche arbeiten – damit macht ihr die ganze Arbeit der Hefebakterien wieder zunichte, da so die mühsam produzierten Luftbläschen rausgedrückt werden, die der Teig braucht, um schön aufzugehen!
Bei Verwendung des Pizzasteins: Wenn alle Pizzaböden fertig sind, kann’s losgehen. Sie sollten möglichst gleichmäßig dick sein und keine Löcher haben…

Den Pizzaheber bzw. die Backbleche bemehlen und den ausgebreiteten Teig darauflegen. Dann:
– Tomatensoße auf dem Teig verteilen (z.B. mit einem breiten Silikonschaber, Messer geht aber auch), dabei schmale Ränder weiß lassen
– Falls Käse verwendet wird, diesen in kleiner Menge auf der Tomatensoße verteilen (optional)
– Zwiebelringe dicht verteilen – je dünner, desto großzügiger von der Menge
– Champignons: wenn fein, relativ flächig verteilen
– Paprikawürfel darauf verteilen
– Olivenscheiben ebenfalls
– nun: wenn nur wenig oder kein Käse verwendet wurde: reichlich, sonst wenig Oliven-Bratöl in dünnen Bahnen gleichmäßig über der restlichen Pizza verteilen – v.a. wenn Pilze verwendet werden, nicht nur tropfenweise.
– den Spinat in kleinen „Knubbelchen“ auf der Pizza verteilen
– wenn kein / nur wenig Käse und kein salziger Belag verwendet wurde: nun 2 Prisen Salz pro Pizza vorsichtig und gleichmäßig über dem Belag verteilen.

Pizza nun vorsichtig nach Anleitung und ggf. mit Hilfe von Messer oder Pfannenwender vom Pizzaheber auf den Pizzastein bugsieren. (Kommt nicht auf die Idee, die Pizza auf dem heißen Pizzastein zu belegen – die ist durchgebacken, bevor sie fertig belegt ist!)

Den Wecker auf 6 Minuten stellen und in der Zeit auf der neu bemehlten Pizzaschaufel schon die nächste Pizza belegen. Usw. bis alle Pizzas gebacken sind.
Die Pizza ist fertig, wenn der Rand außen fest geworden ist (ggf. mit einer Gabel testen).

Falls Reste übrig bleiben sollten: Schmeckt auch kalt absolut fantastisch!