Los geht's!
Hefeteig, wie ich ihn mache:
Hände bis zu den Handgelenken gründlich waschen und eine Schürze anziehen 🙂
Die Hafermilch auf ca. handwarm erwärmen (nicht in der Mikrowelle…) oder abkühlen lassen, da über 40° die Hefe stirbt. Dann einen Teil davon in eine Tasse geben und die Hefe hineinbröseln und mit einem Quirl oder Schneebesen vermischen.
Mehl in eine Schüssel sieben (Mehltüte offen stehen lassen), Zucker und Salz dazugeben. Die zimmerwarme Margarine in kleinere Stücke/Flöckchen schneiden und dazugeben.
Dann die warme Hafermilch und die Hefe dazugeben, die Fingerspitzen einer Hand hineintauchen und die Hefemilch mit den Fingern etwas in das Mehl hineinrühren. Die Weichheit der Verbindung aus Mehl und Hefe spüren…. Dann mit beiden Händen fest in den Teig greifen. Spüren, wie gut es der Haut tut, in Kontakt mit der Wärme und dem reichhaltigen Pflanzenfett zu kommen… Nun beginnen, den Teig kräftig zu kneten. Dabei das noch vorhandene Mehl in den Teig hineinarbeiten, indem man den feuchten Teig in das Mehl „stippt“ oder die Schüssel von innen damit „auswischt“. Wenn das Verhältnis von trockenen und nassen Zutaten stimmt, ist nach 2-3 Minuten die Schüssel von innen sauber, die Hände sauber, und das Ergebnis ist eine schöne, relativ glatte Kugel (mit ein paar Löchern und Rissen). Falls der Teig noch klebt, mit den Fingerspitzen einer Hand in die Mehltüte greifen und dieses in den Teig einarbeiten. Wenn der Teig dagegen zu trocken sein sollte und das vorhandene Mehl nicht aufnehmen kann, tropfenweise weitere Hafermilch (darf auch kalt sein) hinzufügen.
Die fertige Teigkugel nun in der Schüssel (mit einem Deckel oder einem am besten feuchten Geschirrtuch – ohne Kontakt zum Teig – abgedeckt) an einem warmen Ort – z.B. neben der Heizung – gehen lassen, bis die Kugel deutlich größer und weicher geworden ist und die Risse sich vergrößert haben. Je nachdem, wie frisch die Hefe ist und wie warm der Ort, kann das zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern.
Dann den Teig auf einer bemehlten Unterlage ausrollen und dann auf ein Blech mit Backpapier (und etwas Öl zwischen Blech und Backpapier, damit das Backpapier nicht so rutscht, ein paar Tropfen, diese mit den Fingern bis zum Rand verteilen) geben. Der Teig sollte das gesamte Backblech ausfüllen, bis an die Ränder heran und überall etwa gleich dick sein (kleine „Kuhlen“ vom Verteilen per Hand sind kein Problem) – und ihn nicht an den Rändern „hochzudrücken“, weil diese Randstücke keiner gern isst. Alle Stücke sollen gleich lecker werden, und gegen „zuviel Saftigkeit“ hält das Originalrezept eine andere Lösung parat.
Das Blech mit dem Hefeboden nun nochmals an einem warmen Ort, z.B. dem 50° warmen Ofen gehen lassen. (Nicht mit einem feuchten Tuch abdecken, das klebt…)
!! Das Mehlsieb noch nicht nass spülen, nur gut ausklopfen, wir brauchen es nachher noch für den Puderzucker!! (bei gezuckerten Pflaumen kann der aber auch entfallen)
Belag
Die entsteinten Pflaumen gründlich abtropfen lassen (dabei natürlich den Saft auffangen und anderweitig verwenden).
Wenn der Boden schön aufgegangen ist, 45 g Margarine schmelzen (die muss nicht 100° heiß werden, dann dauert das Abkühlen so lange) und mit einem Backpinsel oder den Händen gleichmäßig auf dem Boden verteilen.
Dann die 75 g Semmelbrösel darauf verteilen (am besten in eine Tasse wiegen und dann schüttelnderweise verteilen). Das sieht ziemlich viel aus, hat aber vermutlich den Sinn, dass der beim Backen aus den Pflaumen austretende Saft nicht den ganzen Boden durchweichen soll. (Meine Eltern kennen den Trick nicht, und ihr Pflaumenkuchen ist zwar auch köstlich, aber den kann man fast vom Blech löffeln….) Beim fertigen Kuchen schmeckt man von den Semmelbröseln jedenfalls nichts mehr durch.
Streusel
Die zerlassene Margarine auf Handtemperatur abkühlen lassen und alle Zutaten mit sauberen Händen vermengen. Das geht sehr schnell. Die fertigen Streusel haben eine eher feuchte Konsistenz, sodass man auch daraus einen großen Klumpen machen KÖNNTE – wenn sie von selbst zerfallen und mehlig sind, fehlt Fett. Die Streusel nun über den Kuchen krümeln, es dürfen ruhig auch etwas größere Streusel dazwischensein, aber natürlich trotzdem mundgerecht. Gleichmäßig verteilen bis zum Rand ist wichtig! Achja: Und fangt nicht an zu naschen, die sind so lecker, dann werden sie auf dem Kuchen zu dünn 😉
30 Minuten bei 180-200 Grad backen. Die Streusel sollten hellgolden werden, nicht bräunlich.
Zum Verfeinern (nur bei ungezuckerten Pflaumen)
Die zerlassene Margarine mit einem Pinsel auf dem leicht abgekühlten Kuchen verteilen. 75 g Puderzucker (oder weniger) mit dem Sieb bis zum Rand (Hand als Schutz) darüber verteilen.